VfB Stuttgart: Walter in der Warteschleife

Der VfB Stuttgart hat offenbar einen Wunschtrainer für die kommende Saison gefunden. Interimscoach Nico Willig wird den Posten als Cheftrainer nach der laufenden Spielzeit räumen und in den Jugendbereich der Schwaben zurückkehren müssen. Ersetzen wird ihn wohl Tim Walter. Wie die „Bild“ berichtet, haben sich die Bosse des VfB auf den aktuellen Trainer von Holstein Kiel festgelegt. Und auch Walter hat demnach bereits zugesagt. Warum ist der Deal dann noch nicht perfekt? Weil die Schwaben es „vergessen“ haben, mit dem gegenwärtigen Arbeitgeber des 43-Jährigen zu sprechen – sehr zum Missfallen der Kieler.

Holstein Kiel weiß von keinem Stuttgarter Interesse

Für die Norddeutschen ergreift Fabian Wohlgemuth, seines Zeichens Geschäftsführer für den Bereich Sport, das Wort. Und ihm ist deutlich anzumerken, dass ihm die Meldungen über Walters Wechsel nach Stuttgart gar nicht schmecken. Der 43-Jährige habe einen Vertrag bis 2020 in Kiel. Bislang habe sich kein Verein bei Holstein gemeldet und Interesse signalisiert, so der gefrustete Verantwortliche. Vor allem der erste Satz macht deutlich, dass Walter sicher nicht ablösefrei die Kieler verlassen darf.

Walter hat keine Ausstiegsklausel

Walter hat laut „Bild“ auch keine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag. Dies bedeutet, dass Holstein die Ablöse frei mit den Schwaben verhandeln oder sogar den Wechsel ganz blockieren kann. Das Boulevardblatt mutmaßt, dass die Ablöse nicht unter einer Million Euro liegen dürfte. Vermutlich müssen die Stuttgarter einen Aufschlag für den Ärger der Kieler darüber bezahlen, dass der VfB so öffentlichkeitswirksam über ihren Trainer nachgedacht hat.

Die Frage stellt sich, worauf der VfB wartet. Weshalb klärt er diese Schlüsselpersonalie nicht endlich, wenn es doch einen klaren Favoriten gibt? Die Erklärung dürfte mit der sehr wahrscheinlichen Relegation zusammenhängen, in der Stuttgart wohl antreten wird. Steigt der VfB noch ab, sind die finanziellen Möglichkeiten wesentlich beschränkter. Man wäre in einer anderen Verhandlungsposition um Walter. Die endgültige Entscheidung dürfte deshalb erst dann fallen, wenn klar ist, wohin die Reise für Stuttgart geht.