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Spielerberater in Deutschland kassieren mehr als 100 Millionen Euro

Spielerberater stehen bei Fans und Vereinen nicht eben im besten Ruf. Sie würden die Profis fremdsteuern, auf Transfers hinwirken, um das dicke Geld zu machen, und hätten eigentlich keine richtige Ausbildung und nichts wirklich gelernt. Dies sind nur wenige Auszüge der zahlreichen Kritiken, mit denen sich die Branche Tag für Tag konfrontiert sieht. Ohne dies näher kommentieren zu wollen, lässt sich inzwischen jedoch eines zweifelsfrei sagen: Spielerberater sind teuer. Wie der „Spiegel“ berichtet, der hierfür Dokumente der Deutschen Fußball Liga (DFL) auswerten durfte, stiegen die Honorare der Agenten, die im Profifußball in der Bundesrepublik tätig sind, in der vergangenen Spielzeit erstmals auf mehr als 100 Millionen Euro. Als Vergleich: Etwa nur ein Drittel der Vereine der Bundesliga verfügt über ein Jahresbudget, das diesen Betrag übersteigt.

Starke Zuwächse in kurzer Zeit
Die Agenten haben sich laut der Quelle in kurzer Zeit lohnende Gehaltserhöhungen herausverhandelt. Vier Jahre vor der Saison 2013/14 sollen die summierten Honorare für die Spielerberater noch bei 70 Millionen Euro gelegen haben. Gegenüber ihren Kollegen aus England sind die deutschen Agenten aber noch bescheiden. Auf der britischen Insel flossen in der vergangenen Saison umgerechnet 145 Millionen Euro an die Berater. Die drei Topklubs FC Chelsea, Manchester City und der FC Liverpool zahlten alleine 55 Millionen Euro an die Agenten.

Wie werden Agenten bezahlt?
Dass die Berater in England besser verdienen und ihre Honorare in Deutschland ansteigen, ist allerdings weniger „der Gier“ der Spielerberater zuzuschreiben als ihrem Verhandlungsgeschick und einer daraus resultierenden mathemaischen Zwangsläufigkeit.

Dies klingt kompliziert als es ist: Agenten bekommen keine festen Summen, sondern prozentuale Anteile an allen Deals. Meist liegen diese zwischen zehn und zwanzig Prozent. Verhandelt ein Berater für seinen Spieler eine lukrative Gehaltserhöhung heraus, steigt auch sein eigenes Budget entsprechend an. Zahlen muss dies übrigens in aller Regel der Spieler und nicht der Verein. Da die Bundesliga in den vergangenen Jahren sehr viel teurer geworden ist, sind es die Berater auch.

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