Hannover 96: Projekt-Wiederaufbau beginnt mit Schlaudraff

Für Hannover 96 hat in dieser Woche im Prinzip bereits die kommende Zweitliga-Saison begonnen. Jan Schlaudraff nahm seine Arbeit auf und zog in das Büro des kürzlich gefeuerten Managers Horst Heldt. Ursprünglich sollte der frühere Angreifer erst zur kommenden Spielzeit seinen Dienst aufnehmen und dann als „Assistent der Geschäftsführung“ Heldt zuarbeiten. Doch nun kommt alles anders: Schlaudraff wurde ohne einen Arbeitstag befördert. Für den Rest der Saison arbeitet er zwar offiziell Interims-Manager Gerry Zuber zu, da er selbst noch keinen gültigen Vertrag hat. Aber der 35-Jährige steht schon im Zentrum der Planungen für die kommende Spielzeit.

Kind begrüßt Schlaudraffs früheren Einstieg

Schlaudraff soll zwar auch dem aktuellen Kader helfen, das Wunder des Klassenerhalts irgendwie doch noch zu schaffen. Doch seine Hauptaufgabe ist die Planung des Zweitliga-Kaders. Hieran arbeitet gemeinsam mit Zuber und Noch-Präsident Martin Kind. Dieser begrüßte den frühzeitigen Einstieg des 35-Jährigen. Dieser Schritt sei ein „positives Zeichen“, lobt der Vereinsboss der Niedersachsen. Schlaudraff helfe mit „seiner Fußballkompetenz und seinem Netzwerk“. Für die Planungen für die neue Saison sei Schlaudraff deshalb „mein erster Ansprechpartner“, so Kind.

In Hannover wirkt alles sehr provisorisch

Die sportliche Führung von Hannover 96 wirkt momentan wie ein mühsam aufgestelltes Provisorium. Thomas Doll ist nur noch Trainer auf Abruf. Was mit Kind und mit Zuber geschieht, steht in den Sternen. Welchen Titel Schlaudraff bekommt, ist ebenfalls unklar. Derzeit stehen „Sportdirektor“ und „sportlicher Leiter“ bei den Verantwortlichen hoch im Kurs. Zumindest Schlaudraff selbst kann mit dem Provisorium gut leben. Die genauen Begrifflichkeiten seien erst einmal unwichtig, so der frühere Profi der 96er. Was zähle ist, „dass wir jetzt schon loslegen und alles vorbereiten können.“ Eines ist sicher: Vor Schlaudraff liegt ein großer Berg Arbeit.