FIFA-Skandal erreicht Blatter und Platini: Was macht der DFB?
Es war ein Tag, an dem sich in Zürich die Ereignisse überschlugen. Zuerst machte in der FIFA-Zentrale die Nachricht die Runde, dass die nächste Sitzung des Exekutiv-Komitees nicht wie geplant in Asien, sondern erneut in der Schweiz stattfinden würde. Manch einer spottete bereits, Präsident Jospeh Blatter habe wohl Angst vor den ausländischen Strafverfolgungsbehörden. Dann erschien jener nicht auf einer eigentlich angesetzten Pressekonferenz. Der Verdacht, dass etwas passiert war, wuchs. Kurze Zeit später platzte die Bombe: Die schweizerische Justiz ermittelt nun auch gegen Blatter direkt. Ebenfalls betroffen ist Michel Platini – der Präsident der UEFA wollte den Amtsinhaber bei der FIFA eigentlich beerben.
Das wird Blatter und Plaitini vorgeworfen
Tatsächlich geht es um kein aktuelles Vorgehen, sondern um einen Vorfall, der sich bereits vor einigen Jahren ereignet hatte: Blatter wird Veruntreuung vorgeworfen. Er hatte einen siebenstellige Summe offenbar bewusst falsch überwiesen. Der Empfänger des Geldes war Platini. Der weitere Hintergrund der Zahlungen ist jedoch unklar.
Was macht der DFB?
In Frankreich sammeln sich bereits zahlreiche Unterstützter für Platini. Selbst die Regierung hat schon ihre Sympathie für die Fußball-Legende bekundet. Für Blatter hört man rund um den Globus kaum Worte der Wärme und Unterstützung. In der Zwickmühle sitzt vor allem der weltgrößte Mitgliedsverband der FIFA: Der DFB. Eigentlich ist man hier gegen Blatter und für Platini eingestellt. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach liebäugelte mit der Idee, Platini als UEFA-Präsident zu beerben, sollte der an die Spitze der FIFA rücken. Zudem bemüht sich Deutschland um die EM 2024 und braucht hierfür eigentlich auch den Franzosen. Niersbach und der DFB müssen sich fragen, ob ihre Moral mit ihren Wünschen in Einklang zu bringen ist. Zudem besteht die Gefahr, in den Sog, der Blatter bereits hinweggerissen hat und Platini sehr wahrscheinlich hinwegreißen wird, gezogen zu werden.
